Vorsorgender Grundwasserschutz und Spurenstoffstrategie

Das Trink­was­ser des Zweck­ver­ban­des hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bis dato kei­ne Auf­fäl­lig­kei­ten oder gro­ßen Ver­än­de­run­gen bei der Was­ser­qua­li­tät ge­zeigt und ge­nügt zu je­der Zeit den An­for­de­run­gen der Trink­wV, so dass es kei­nen un­mit­tel­ba­ren An­lass gab, sich in­ten­si­ver mit dem Roh­was­ser und sei­ner Her­kunft aus­ein­an­der­zu­set­zen. Auf­grund der Lage des Was­ser­ein­zugs­ge­bie­tes der För­der­brun­nen im Bal­lungs­raum Rhein-Main un­ter­liegt das Grund­was­ser je­doch Ein­flüs­sen und Ge­fähr­dun­gen aus Land­wirt­schaft und Be­sied­lung (Klär­an­la­gen, Ver­kehrs­we­ge etc.) Ab dem Jahr 2015 be­fass­te sich der Zweck­ver­band mit dem The­ma Vor­sor­gen­der Grund­was­ser­schutz und be­rich­tet nach­fol­gend über die Ent­wick­lung und die be­glei­ten­den Maß­nah­men.

Link zum Be­richt aus der gwf Was­ser+Ab­was­ser 11/​2021, Vorsorgender Grundwasserschutz und Spurenstoffstrategie beim Wasserwerk Gerauer Land

 

Vorsorgender Grundwasserschutz

Die Sicherung und der Erhalt der Qualität des Grundwasservorkommens der Region zählen selbstverständlich zu den Prioritäten des Wasserwerks Gerauer Land – und das vorausschauend.

Dementsprechend wurde gemeinsam mit einem Ingenieurbüro ein langfristiges und detailliertes Monitoring-Konzept erarbeitet. Unter dem Titel „Vorsorgender Grundwasserschutz“ ist das vorrangige Ziel die frühzeitige Identifizierung potenzieller Belastungen im Zustrom der Brunnenanlagen, egal ob aus der Landwirtschaft, Verkehrswegen, Altlasten oder Kläranlagenabläufen. Nur so können kompetent und frühzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen koordiniert und eingeleitet werden.

Konkrete Maßnahmen im Rahmen des Monitoring-Konzepts beinhalten deshalb seit dem Jahr 2016 sogenannte Vorfeldmessstellen des Grundwassers im Gebiet zwischen der Autobahn A5 und der Brunnengalerie des Wasserwerks, die jährlich auf spezifische Parameter untersucht werden.

Die vorhandenen Messstellen sind im oberen Grundwasserleiter (bis ca. 15 m Tiefe) verfiltert. Die Wasserentnahme aus den Brunnen des Wasserwerks erfolgt jedoch bis in eine Tiefe von 67 m. Vor diesem Hintergrund hat das Wasserwerk in 2018 das Monitoringkonzept überarbeitet und erweitert.

Inhalte der Erweiterung sind der Bau von repräsentativen Messstellen, die bis in den tieferen Bereich des Grundwasserleiters hineinreichen und auch eine Erweiterung des urspünglichen Untersuchungsumfangs von Spurenstoffen.

Der Bau der drei neuen Grundwassermessstellen erfolgte von Ende 2018 bis Anfang 2019. Die neuen Messstellen wurden erstmals in die Beprobung im Oktober 2019 mit einbezogen.